Journalisten stehen seit je her etwas unter Beschuss was ihre Recherchetechniken angehen. Oft ist im täglichen hektischen Geschäft nicht die Zeit genauer nach zu haken, ob eine Quelle seriös ist oder nicht. Dies zeigen immer wieder Beispiele wie die Presseente zum Bund Deutscher Juristen (siehe Recherchenblog) oder der zusätzliche falsche Vorname des deutschen Wirtschaftsminister Freiherr von und zu Guttenberg (siehe Bildblog)
Nun haben Guido Keel und Marcel Bernet nach 2005 zum wiederholten Male ihre Studie "Journalisten im Internet 2009 - Eine repräsentative Befragung von Schweizer Medienschaffendenzum beruflichen Umgang mit dem Internet" veröffentlicht. Wie voraus zusehen war, hat das Internet als Recherchewerkzeug weiter zugenommen. Auch wird Wikipedia für die Informationsbeschaffung fleissig genutzt und vor allem als glaubwürdig beurteilt. Anhand der geschilderten Beispiele verwundert dies aber nicht, denn schon 2007 wurde in einer ähnlichen Studie der PR Agentur Storymaker dies festgestellt.
Dieser IST-Zustand, der schon länger anhält, lässt den normalen Zeitungsleser etwas aufhorchen. Es bleibt nun zu hoffen, dass im Journalismus die Aneignung von Informationskompetenz und die Recherchearbeit mehr aufgewertet (und auch bezahlt) wird, damit nicht irgendwann die Vision des Satieremagazins Titanic zur Informationsgesellschaft eintritt.
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