Sonntag, 15. Januar 2012

Neue Adressstruktur im Internet

Es ist schon seit einige Zeit im Gespräch, dass die bisherigen Top-Level-Domains (TLD) bei der Fülle der Internerseiten langsam an ihre Grenzen kommen. Mit Top-Level-Domains sind die Endungen einer Internetadresse gemeint. Bekannt sind hier die Länder-TDL, wie .ch für die Schweiz, .de für Deutschland oder .at für Österreich. Auch bekannt sind .com für kommerzielle Webseiten, .info für Information oder .org für Organisationen. Bereits vorhanden, aber etwas unbekannter sind .museum z.B. www.steve.museum oder die Endung .travel.

Die Internet Corporation für Assigned Names and Numbers (ICANN), welche zuständig für die internationale Koordination des Internet-Adressierungssystems ist, plant ab 2012 eine Erweiterung, wie Switch auf seiner Homepage berichtet. So soll es möglich sein, Webseiten mit www.fahrplan.sbb oder www.studium.eth zu adressieren.

Diese Adressen unterstützen die Googlesuche erheblich, denn ein wichtiges Kriterium, dass Google etwas findet, ist die Internetadresse. Dies ist in der Suchmarketingbranche schon lange bekannt und die ersten Webadresse wurden deshalb teuer gehandelt. Siehe Artikel in Chip vom 19.4.2000. Um die Interesseadresse www.schweiz.ch, welche heute der Eidgenossschaft gehört, gab es sogar einen Rechtsstreit*.

Dies will die ICANN diesmal vermeiden und sieht deshalb ein strenges und teueres Prozedere vor. Laut Switch dauert die Bewerbung und die Bewertung eines Antrages um eine solche TLD
"zwischen  neun und zwanzig Monaten und kostet schätzungsweise 185'000 US Dollar. Der aufwändige Prozess soll sicherstellen, dass die neuen Domain-Endungen streng kontrolliert und limitiert vergeben werden. Registrierte Markennamen wie .nestle und wichtige geografischen Namen wie .berlin sind so geschützt, dass nur rechtmässige Eigner sie registrieren können. Für generische Namen wie .bank oder .versicherung fehlen einschränkenden Bestimmungen, allerdings sind öffentliche Einsprachen Teil des Bewertungsprozesses."
Man darf trotzdem gespannt sein, welche kreativen Webadressen nun entstehen. Speziell für .bayern setzt sich beispielsweise die PunktBayern GmbH & Co. KG ein. 

Weitere interessante Links zu diesem Thema:

  • ICANN - National Press Club (NPC) press conference - Beyond .com, .gov, .net and .edu: Expansion of Internet Addressing. Video vom 11. Januar 2012
  • *Decisions.ch - Schweizer Kennzeichenrechtliche Entscheide zum Schweizer Markenrecht.

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