Unbestritten ist aber, dass Jimmy Wales mit Wikipedia das Recht auf das enzyklopädische Wissen auf den Kopf gestellt hat. Besonders zu spüren bekam dies die Brockhaus Enzyklopädie. Zudem wächst die Zahl der Artikel für die globale Wissensplattform und die Spenden der Nutzenden kontinuierlich.
Doch inzwischen steckt auch Wikipedia in der Krise. Es lassen sich zu wenige freiwillige Autoren, insbesondere Autorinnen finden. Leonhard Dobusch sieht in seinem heutigen Artikel in der Süddeutschen Zeitung eine wichtige Ursache darin, dass die Trennung von Community und Wikimedia, der Stifung die hinter Wikipedia steht, nicht mehr richtig funktioniert. Er begründet dies mit:
«Es ist zweifelhaft, ob diese hermetische Trennung noch zeitgemäß ist. Vor Gründung der Wikimedia Foundation, als die Server und die Rechte an der Marke "Wikipedia" noch Eigentum von Jimmy Wales' Firma Bomis waren, war die Trennung sicher ein großer Vorteil. Heute fehlt es aber eher an einem Korrektiv für eine Community, die gegenüber Kritik "von außen" zunehmend allergisch reagiert und mit rüden Umgangsformen Autoren vergrätzt.»Vorallem der rüde Umgangton vergrauelt viele potzielle Schreibende, die mit viel Mühe einen Artikel verfassen, der dann teilweise recht schnell wieder von der Community gelöscht wird. Es zeigt sich damit leider etwas, wie Dobusch weiter feststellt, dass die
«rein technologische Offenheit, kein Garant für soziale Offenheit ist, im Gegenteil. Für Wikipedia gilt Ähnliches wie für Facebook und Zeitungsforen, die mit Hasskommentaren kämpfen.»Aber vielleicht gelingt es der Wikimedia Foundation noch, diese Krise zu überwinden. Denn die Grundidee, das Wissen der Welt mit allen zu teilen, ist nach wie vor herausragend.
Links:
Wikipedia.org
Wikipedia15
Wikipedia als Rechercheeinstieg? in Blog4Search vom 13.12.2010
Warum Wikipedia nach 15 Jahren in der Krise steckt in der SZ vom 15.1.2016
Der Untergang des Lexikons in der FAZ vom 6.7.2014
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